Favoritenrecht

Allgemeines
Im Ask'schen kommt dem Begriff des "Favoriten" bzw. der "Favoritin" eine besondere Bedeutung bei. Ist die Bezeichnung anderswo gleichbedeutend mit "Gespiel" oder "Mätresse", handelt es sich in der Grafschaft Ask um den Ehrentitel eines oder einer Geliebten, welche besondere Rechte und Stellungen am Hofe besitzen.
So zieren den Rittersaal im Palas von Burg Ask nicht zwei, sondern drei Thronsessel am Kopfende, von denen der mittlere dem jeweiligen Landesherrn oder der Landesherrin zusteht. Im Falle eines Landesherrn sitzt zu seiner Rechten die Gemahlin, im Falle einer Landesherrin zu deren Linken der rechtmäßige Gatte. Der jeweils dritte Thron steht der Favoritin bzw. dem Favoriten zu, der damit fast auf gleiche Stufe mit dem jeweiligen Ehegespons gestellt wird. Doch nicht nur in diesem repräsentativen - und protokollarischen - Rahmen sind die Asker Favoriten gegenüber gewöhnlichen Geliebten deutlich abgehoben: Im Falle der Verhinderung von Landesherr oder -herrin sowie gegebenenfalls des entsprechenden Gatten, üben sie Hausrecht auf den Besitzungen der Grafenfamilie aus und sind gar berechtigt, in einem gewissen Rahmen die landesherrliche Regierungsgewalt wahrzunehmen.
Entstanden ist dieses besondere Favoritenrecht zur Zeit von Graf Cordovan von Ask (siehe unten).

Favoritinnen in Vergangenheit und Gegenwart
Angesichts der exaltierten Stellung bei Hofe, welche den Favoriten zu Ask zukommt, erscheint es durchaus angemessen, die bisherigen Inhaber jener Position kurz zu erwähnen. Da seit Einführung jenes Gesetzes die gräfliche Familie vollständig über die männliche Erbfolgelinie fortgeführt werden konnte, ist es wohl nicht verwunderlich, daß bisher ausschließlich Favoritinnen genannt werden können, waren im Kreise der Asker doch bislang nur äußerst selten Angehörige der Familie dem eigenen Geschlecht zugetan. Möglicherweise wird es in der kommenden Generation jedoch auch männliche Favoriten geben - wird doch der Thron aller Voraussicht nach an die Tochter des amtierenden Grafen, Nikina Tsarejina Celissa von Ask, übergehen.

Bärleif, 2. Graf von Ask
Genau genommen ist nur wenig über die Zeit des "Hexergrafen" Bärleif von Ask bekannt. Fakt ist, daß nach dem unzeitigen Ableben der Gräfin Menidia von Ask eine andere Frau den Platz an Bärleifs Seite einnahm. Streng genommen kann sie noch nicht zu den Favoritinnen nach Asker Favoritenrecht zählen, da jenes wie eingangs erwähnt erst durch seinen Sohn offiziell eingeführt wurde. Dennoch sei sie an dieser Stelle der Vollständigkeit halber aufgeführt:

Darlaijka
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Es war am 20 Phex 968 BF, nur gut einen Monat nach dem Tod der Gemahlin Graf Bärleifs, daß die "Dame Darlaijka" auf Burg Ask Einzug hielt - begleitet von einem stattlichen Hofstaat aus Dienern und Zofen. Umgehend nahm sie den Platz an des Grafen Seite ein, und obgleich Bärleif von Ask sie niemals ehelichte, herrschte sie dennoch für nahezu sechs Götterläufe wie eine rechtmäßige Landesherrin über die Grafschaft. Erst am Tage nach des Hexergrafen Ableben, am 30 Hesinde 974 BF, entschwand sie aus den asker Landen - ebenso plötzlich, wie sie gekommen war.
Bis heute vermag niemand genau zu sagen, woher sie kam und wohin sie ging, selbst wenn es über viele Götterläufe hinweg immer wieder hieß, sie sei noch einmal gesehen worden. Hier und da wird gemunkelt, eine Hexe sei sie gewesen, andernorten will man wissen, es habe sich um einen menschgewordenen Geist oder gar noch Schlimmeres gehandelt; fest steht nur, daß es sich um eine Frau von großer Grausamkeit doch geradezu übermenschlicher Schönheit - oder eher Laszivität - gehandelt haben muß, denn bis heute ist sie den Bewohnern Nordwestseweriens als solche in Erinnerung geblieben.

Cordovan, 3. Graf von Ask
Im Anschluß an den Tod von Gräfin Celissa von Ask - sie starb im Kindbett nach der Geburt ihres zweiten Kindes, der heutigen gräflichen Schwester  RAHJALIEB-RONDIRAI VON ASK  - legte Graf Cordovan von Ask einen Eid bei der Herrin TRAvia ab, niemals wieder einen ehelichen Bund einzugehen, denn keine andere Frau würde ihm den Verlust der geliebten Gattin ersetzen können. Vollkommen allein bleiben wollte der Landesherr jedoch ebenso wenig - ihm ging es bei seinem Schwur eher darum, auch nach Außen deutlich zu machen, daß die Verstorbene für ihn stets das Maß aller Liebesdinge bleiben würde. So schuf er das "Asker Favoritenrecht", welches jeweils einer Geliebten eine besondere Stellung am Hofe einräumte. Jenes entsprechende Dekret behielt bis heute Gültigkeit und wird auch entsprechend zur Anwendung gebracht.

Tjeika Arashdaw
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Die erste Favoritin Graf Cordovans - jene Frau, deretwegen der Landesherr das entsprechende Gesetz überhaupt schuf - war die der asker Gegend entstammende Rondrageweihte Tjeika Arashdaw, die von 982 BF an die Geliebte des Askers war und ihm 985 BF einen Sohn schenkte. Diesen Halbbruder der rechtmäßigen Erbgeschwister erkannte der Graf später als als sein eigen Fleisch und Blut an, so daß jener nunmehr unter dem Namen Parinor von Ask das Rantzenwappen mit Bastardfaden führt.


Karenja von Papelbissen
970 BF - 01 Tsa 1014 BF
Im Jahre 993 BF ernannte Graf Cordovan die damals dreiundzwanzigjährige Erbvogtin Karenja (anderen Quellen zufolge auch Karinja mit Namen) von Papelbissen zu seiner Favoritin, und auch jene gebar dem Landesherrn kaum einen halben Götterlauf später ein Kind, die heutige Baronin
 YESINA VON PAPELBISSEN , was darauf schließen läßt, daß die Dame Karenja bereits vor ihrer Erhebung zumindest als Geliebte des Grafen fungiert haben mußte. Interessanterweise findet sich in den Annalen der Grafschaft seit jenen Tagen keinerlei Erwähnung der vorherigen Favoritin, so daß über deren weiteres Schicksal praktisch nichts bekannt ist.

Wahnfried, 4. Graf von Ask
Die größte Zahl an Favoritinnen bisher kann der amtierende Landesherr, Graf Wahnfried von Ask vorweisen. Niemand jedoch sollte den Eindruck gewinnen, daß Graf Wahnfried leichtfertig mit jenem Titel umgehen würde - im Gegenteil; wer jedoch die stattliche Zahl an Geliebten des besonders bei der Damenwelt äußerst beliebten Autarchen kennt, sieht rasch, daß es nach wie vor eine besondere Ehre darstellt, den Titel einer "Favoritin zu Ask" zu erlangen.

Glodebracht Wrâcwen
12 Pra (Jahr unbekannt) -
Diejenige Frau, welche sich bis heute rühmen kann, die langjährigste Gefährtin des Askers gewesen zu sein, ist die gräfliche Vogtin und Allodsvogtin
 GLODEBRACHT WRÂCWEN , eine im Herzogtum Weiden geborene Auelfe: Von Mitte 1000 BF bis Anfang 1014 BF - fast 14 Götterläufe lang - hielt sie den Favoritinnentitel inne, und man geht davon aus, daß sie auch schon vor 1000 BF mehrere Jahre lang zumindest als Geliebte Graf Wahnfrieds fungierte.
Am Wassertag, 23 Phex 1022 BF brachte die gräfliche Vogtin als drittes ihrer Kinder einen Sohn zur Welt, Bärleif Delerian Bornlandis, über welchen spekuliert wird, er könne ein Kind des Askers sein, doch gibt es hierfür keinerlei konkrete Anhaltspunkte, war doch über genau den fraglichen Zeitraum hinweg die junge Deleria Shakiri (s.u.) Favoritin des Grafen.


Brigenda von Heidenbach
993 BF -
Die aus der entfernteren Verwandtschaft des Grafen Uriel von Notmark entstammende Edle Brigenda von Heidenbach konnte sich rund fünf Götterläufe - von 1014 BF bis 1019 BF - als Favoritin behaupten und auch lange Zeit gegen die regierende Gräfin Silana durchsetzen. Sie gebar einen Stammhalter, Wahnfried Rupperski von Heidenbach (* 09 Phex 1015 BF), dessen Legitimation formell anerkannt wurde, gleichwohl aber als verwirkt gilt, wurden Mutter und Sohn doch ob des Vorwurfs der Veruntreuung von Ordensgeldern gegen die Edle mit Wirkung zum 01 Rahja 1019 BF im Ask'schen unter Acht und Bann gestellt.


Thyria Teiresia vom Bärnwald
03 Tsa 958 BF -
Von 1020 BF bis Anfang 1022 BF durfte sich eine Hexe mit dem Favoritinnentitel schmücken, Thyria Teiresia vom Bärnwald, welche dem Landesherrn im Peraine 1021 BF auch eine Tochter, Caya Teiresia Menidia von Ask, schenkte. Im Rahmen ihrer Verpflichtungen gegenüber einem am Rande des Bornwaldes südlich von Jarlak angesiedelten Hexenzirkel, zog sie sich jedoch von jener Position zurück, nachdem am 16 Efferd 1022 BF die junge Gemahlin des Grafen eine offizielle Erbfolgerin geboren hatte.


Deleria Shakiri
15 Ron 996 BF -
Nur rund einen halben Götterlauf lang - über die Sommer- und Herbstmonate 1022 BF - konnte sich die Akademiemagierin Deleria Shakiri des Favoritinnenranges erfreuen, obgleich sie bereits zuvor über mehrere Götterläufe zeitweilige Gespielin des Grafen gewesen war. Bis heute ist unklar, was den Landesherrn dazu bewegt haben mag, die überaus junge Zauberschülerin zur Favoritin zu machen, und ebenso ist nicht bekannt, weshalb jene Berufung beendet wurde - und von wem. Auch die junge Schülerin gebar dem Bronnjaren einen Erben - Bärjan Glodebracht Severian Shakiri (geboren im Rondramonat 1024 BF), doch gilt dieser - ebenso wie seine Mutter - inzwischen als verschollen.


Ilsewude von Spillenstein-Harffenberg-Binsböckel
06 Tsa 992 BF -
Seit dem 01 Rahja 1026 BF hat erneut eine Weidenerin auf dem Favoritinnenthron Platz genommen: Zu Beginn des "Fests der Freuden" erwartete die Gäste und Besucher eine nicht geringe Überraschung, als ihre Hochgeboren
 ILSEWUDE VON SPILLENSTEIN-HARFFENBERG-BINSBÖCKEL , Vögtin von Herzöglich Nordheim und Baronin zur Bollinger Heide höchst offiziell ihren Platz auf dem asker Favoritinnenthron zur Linken des Landesherrn einnahm, was die gräfliche Gemahlin, ihre Hochwohlgeboren  GRÄFIN DASHAYA VON ASK  offenkundig begrüßte. Es hat den Anschein, daß Favoritin und Gattin des Grafen sich recht gut verstehen. Ein pikantes Detail in diesem Fall ist jedoch, daß die Favoritin - übrigens deutlich älter als die gräfliche Gattin - mit dem Baron zur Bollinger Heide, Knorrhold von Harffenberg-Binsböckel vermählt ist. Kennengelernt hatten sich Graf und Baronin bereits über drei Jahre zuvor am 09 Travia 1023 BF während Traviabundsfeierlichkeiten auf Burg Schwarzensteyn in der Baronie Schwarzenstein im mittnächtlichen Herzogtum und galten spätestens seit Anfang 1025 BF als überaus gut befreundet - manche Stimmen behaupten auch "unzertrennlich". Und obgleich die im Hesinde 1029 BF geborene Leonora-Mei von Spillenstein-Harffenberg-Binsböckel offiziell als eheliche Tochter des Baronspaares gilt, vermuten doch nicht wenige Kenner der Situation in ihr eine weitere Bastarderbin des Grafen von Ask.